Insektenfreundlicher Garten

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In der sog. „Krefeldstudie“ von 2016 wurde festgestellt, dass deutschlandweit die Insektenpopulation um ca. 78 % gesunken ist. Insekten sind zum Erhalt unseres Ökosystems und unserer Lebensgrundlagen unverzichtbar. Deshalb müssen wir die Insekten schützen und ihnen Lebensraum und Nahrung bieten.

Jedermann/frau kann seinen Garten oder seinen Balkon, ob klein oder groß, ob sonnig oder schattig mit wenigen Veränderungen insektenfreundlich und naturnah gestalten und somit einen biologischen Trittstein im Zusammenhang mit vielen Gärten schaffen.
Es geht um Nahrungsquellen und Lebensräume rund ums Jahr für Bienen, Wildbienen, Schmetterlinge und Hummeln, um Kinderstuben, Schlafplätze, Winterverstecke oder Wasserstellen, Holz, Steine und ein wenig sich selbst überlassener Unordnung.

Im Wesentlichen zeichnen 4 Elemente einen insektenfreundlichen Garten aus :

  1. eine blütenreiche Wildblumenwiese (z.B. auch nur Teile), die nur ein- bis zweimal im Jahr geschnitten wird,
  2. Staudenbeete mit ein-, zwei- und mehrjährigen Blühpflanzen, wie z.B. Natternkopf, Königskerze, Majoran oder Lavendel,
  3. heimische Sträucher, möglichst als gemischte Hecke (mit insektenfreundlichen Blüten und vogelfreundlichen Früchten wie z.B. Weißdorn, Schlehdorn oder Wildrosen) und
  4. heimische Laubbäume und Obstbäume, wenn genügend Platz vorhanden ist. 

Auch eine Steinmauer, ein Steinhaufen, ein Totholzhaufen, ein Komposthaufen oder ein Teich bietet den Insekten Lebensraum.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, seinen Garten umzugestalten. Hat man sich zum Beispiel an der immergrünen, aber auch immer langweiligen Thujenhecke sattgesehen, kann man sie sukzessive durch blühende und fruchtende heimische Gehölze ersetzen. Oder einen nicht mehr benötigten Sandkasten wandelt man in ein mageres Sand- oder Steingartenbiotop um.
Je größer die Vielfalt an verschiedenen Naturgartenpflanzen und Lebensräumen ist, desto mehr Individuen, vom Regenwurm bis zum Eichhörnchen, von der Ameise bis zum Zaunkönig, profitieren davon.

Durch geschickte Auswahl an Pflanzen, von verschiedenen Blumenzwiebeln, Wildblumen und Kräutern, kann man den Insekten bis in den späten Herbst ein Paradies in Form von immer wieder neu erblühenden Blumen schaffen. Im Herbst und Winter bieten verblühte Stängel und liegengelassenes Laub ein geschütztes Winterquartier. Nicht nur die Tierwelt profitiert von einer Fülle an Blütenpflanzen. Auch der Mensch kann bei der Beobachtung der friedlich summenden Insekten im Sommer nach einem langen Arbeitstag seinen Stress abbauen und sich freuen, dass die Insekten so zahlreich die Blumen in seinem Garten besuchen.

Auf chemische Pflanzenschutzmittel sollte allerdings in einem insektenfreundlichen Garten verzichtet werden, wobei Naturgartenpflanzen in der Regel sowieso sehr robust und pflegeleicht sind. Als Pflanzenerde sollte man die torffreie Variante wählen.
Kaufen kann man Naturgartenpflanzen am besten bei spezialisierten (Versand)- Gärtnereien. Das Gartencenter oder der Baumarkt um die Ecke bietet zwar eine bunte Vielfalt an Pflanzen an, welche für Insekten jedoch oft weniger geeignet sind. 
Gute Tipps für die Anlage oder Umwandlung in einen insektenfreundlichen Garten bekommt man auch im Internet, z.B. unter

www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/strukturen-im-garten/
www.umweltinstitut.org/ueber-uns/infomaterial.html „Dein Bienengarten“
www.naturgarten.org