Das richtige Waschmittel – Ein Beitrag zum Umweltschutz

Die erschreckende Statistik des Umweltbundesamtes über unseren Verbrauch an Wasch-Chemikalien pro Tag, pro Jahr und pro Lebenszeit, die danach oft nicht ausreichend gefiltert in die Umwelt gelangen, sollte jeden zum Einsparen und zur richtigen Produktwahl motivieren.

Was gehört in ein klimafreundliches Waschpulver?

 

  1. Waschaktive Substanzen (WAS), die sog. Tenside (auch Seife ist
    ein Tensid)
  2. Ein Wasserenthärter – je nach Härtegrad des Wassers zu dosieren
  3. Eventuell (nur bei wirklichem Bedarf) ein Fleckensalz (Bleichmittel).

 Damit ist dann auch schon Schluss, d.h. mehr braucht man zum erfolgreichen Waschen nicht.

Was aber findet sich sonst noch alles in den meisten Waschmittel-packungen? Laut Inhaltsangabe werden Enzyme, Phosphate, Duftstoffe, Weichspüler, optische Aufheller, Bleichmittelstabilisatoren, Bleich-mittelaktivatoren, Mikroplastik, Schaumbremser und Rieselsalze (bei Waschmittelpulvern) beigefügt!

Wie bekommt man all diese Substanzen aus dem Abwasser wieder heraus? Dies ist Aufgabe der Kläranlagen.

Unsere Kläranlagen haben zumeist drei Stufen:  Zunächst die mechanische (zum Herausfiltern aller mehr oder weniger großen festen Gegenstände), sodann die biologische zum Abbau schädlicher Bestandteile mittels mikrobieller Substanzen  und schließlich dann noch eine dritte, die chemische Stufe, die aber leider noch nicht immer die Regel ist. Noch weniger vorhanden (v.a. in Bayern) ist eine letzte, vierte Stufe zum Entfernen von Mikroplastik (aus Medikamenten, aus Wasch- und Putzmitteln, aus Kosmetika, aus Textilien  - auf all diesen Bereichen nimmt das Problem erschreckend zu).
Also:  Nicht alle Waschmittelinhaltsstoffe sind in den Kläranlagen gut entfernbar/abbaubar – und dann bedeuten sie zumeist Gifte für die Umwelt. Sie zerstören Lebensräume in und an den Flüssen, in den Seen und Meeren – Lebensräume für größere und kleinere Lebewesen (letztere sind besonderes klimarelevant). Die Chemikalien schädigen unser Grundwasser  -  und ihre Reste gelangen auf den verschiedensten Wegen in unseren  Nahrungskreislauf – mit all den z.T. katastrophalen Folgen. Bedenken Sie auch, dass für jeden dieser Bestandteile grausame Tierversuche durchgeführt werden!  Es will aus politisch/wirtschaftlichen Gründen einfach noch nicht gelingen, von den Tierversuchen auf die sog. Alternativmethoden umzusteigen – obwohl diese wissenschaftlich zuverlässiger sind  (s. z.B.  „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“  oder „Deutscher Tierschutzbund“).

 Unsere Mindest-Empfehlung – sowohl für Waschpulver und wie auch für Flüssigwaschmittel (für die 30-Grad-Wäsche) – ist:  Kaufen Sie nur Produkte mit dem EU-Ecolabel (der sog. Euroblume) oder mit dem Blauen Engel. (Lesen Sie immer das Kleingedruckte auf den Verpackungen!)

Diese Marken sind zu empfehlen: 
Tagwerk Putz- und Waschmittel  -    Christiane Hinsch-Natürliche Pflegesysteme  -   Ecover  -  Sonett  - Sodasan  -  Dr. Bronner’s.

Bei Waschpulver sollte man sich darüber hinaus für das sog. Baukasten-prinzip entscheiden: Das bedeutet eine Beschränkung auf die oben unter 1.-3. genannten Bestandteile, und zwar jeweils getrennt. Das hat den großen Vorteil, dass je nach Wasserhärte der Enthärter passend dosiert werden kann, ohne die umweltbelastenden (sonst dazu gemischten) Tenside unnötig zu erhöhen. Und ein Bleichmittel ist ohnehin fast nie nötig.

Zu den Weichspülern: Sie sind ebenfalls von erheblich schädigender Wirkung auf die Umwelt. Was soll überhaupt ein solcher Weichspüler bewirken?  Ist es nicht viel belebender, sich mit einem härteren Frottétuch die Haut trocken zu rubbeln als mit einem weichen, sich ständig feucht anfühlenden?  Sie sparen sich eventuell den Gang zum Schönheitssalon!

Noch etwas zu Metallverzierungen von Textilien:  Sehen Sie beim Kauf unbedingt davon ab!  Stets werden winzige Teilchen davon über das Abwasser in die Umwelt – bis ins Meer - gespült und richten Schäden an, die noch keineswegs alle erforscht sind. 

Weiterführende Informationen:

30 a. Umweltbundesamt: „Weniger ist mehr – auch beim Frühjahrsputz. Verschiedene Stoffe aus Reinigungsmitteln gelangen über das Abwasser in die Umwelt und belasten die Ökosysteme (s.o.) – Tipps für den umweltfreundlichen Frühjahrsputz von UBA-Experte Marcus Gast vom 30.03.2020“